Endoskopische Praxis

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Dr. med. Günter Frieß / Dr. med. Gunnar Slusariuk

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Refluxkrankheit

(syn. GERD, gastrooesophageal reflux disease)

Der Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre wird durch einen defekten Verschluss des untersten Speiseröhrenabschnitts verursacht. Akut bestehen z. B. Sodbrennen und andere Symptome, die zu erheblicher Störung des Befindens führen können. Längerfristig können sich entzündliche Veränderungen der Schleimhaut einstellen. In einigen Fällen kommt es zu einer Schleimhautveränderung des untersten Speiseröhrenabschnittes, die als Barrett-Schleimhaut bezeichnet wird und im schlimmsten Falle zu einem Speiseröhrenkrebs führen kann.

Definition:

Der krankhafte Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre entsteht durch das Versagen des Verschlußmechanismus (Sphinkter) im untersten Speiseröhrenabschnitt bei einer sog. Hiatushernie. 90 % dieser Hernien sind axiale Gleitbrüche, Verlagerungen des Überganges Speiseröhre – Magen in den Brustraum. Bei Menschen über 50 Jahre findet man in über 50 % eine Hiatusgleithernie.

Ca. 20 % der Bevölkerung in westlichen Industrieländern sind von der Refluxkrankheit betroffen. In 60 % sind keine endoskopisch erkennbaren Läsionen vorhanden (nichterosive Refluxerkrankung, NERD). 40% der GERD-Patienten haben erosive Veränderungen. Bei insgesamt 5 % aller GERD-Patienten entsteht ein Barrett-Ösophagus (m : w = 10 : 1). Das sog. Barrett-Syndrom (eine Schleimhautveränderung im unteren Speiseröhrenabschnitt, die sich in 10 % zu einem Adenokarzinom der Speiseröhre entwickelt).

Symptome:

Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein, Druckgefühl, Aufstoßen, Luftschlucken, Meteorismus, Schluckbeschwerden, Oberbauchbeschwerden (Brennen und Druck), Übelkeit und Erbrechen, salziger und seifiger Geschmack im Mund, morgendliche Heiserkeit, Globusgefühl.

Klassifikation:

Die (gewebsschädigende) erosive Form der Refluxkrankheit wird heute meistens nach Savary und Miller klassifiziert. Hiermit wird die Ausdehnung der entzündlichen Veränderungen im unteren Speiseröhrenabschnitt beschrieben. Alternativ stehen die sog. Los-Angeles-Klassifikation und die MUSE-Klassifikation zur Verfügung, die meist i. R. von Studien Verwendung finden.

Komplikationen:

Ulceration, Geschwürsbildung und selten Blutung, Aspiration (Eindringen von Mageninhalt in Luftröhre und Lunge) und Barrett–Syndrom.